Ehrenamt trifft Politik

Bei „MdB trifft THW - Vielfalt im Einsatz“ verabredeten sich THW-Ehrenamtliche aus ganz Deutschland mit Abgeordneten aus ihrer Region zum Austausch. Was ist der mobile Hochwasserpegel? Wie erkenne ich, ob Trinkwasser keimbelastet ist? Das und vieles mehr wissen seit Dienstag 340 Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Bei „MdB trifft THW - Vielfalt im Einsatz“ stellten Ehrenamtliche aus ganz Deutschland den Abgeordneten aus ihrer Region an neun interaktiven Ständen in Berlin ihre „blaue Welt“ vor.
Die Neuköllner Bundestagsabgeordneten Christina Schwarzer und Dr. Fritz Felgentreu treffen mit dem Neuköllner Ortsbeauftragten Brookert Burri zusammen. Quelle: THW/ Ellen Krukenberg

Die Neuköllner Bundestagsabgeordneten Christina Schwarzer und Dr. Fritz Felgentreu treffen mit dem Neuköllner Ortsbeauftragten Brookert Burri zusammen. Quelle: THW/ Ellen Krukenberg

Auch die Bundestagsabgeordnete Christina Schwarzer und der MdB Dr. Fritz Felgentreu trafen mit „ihrem“ Neuköllner Ortsbeauftragten zusammen. Sie ließen sich über die THW-Arbeit aus dem Ortsverband auf den neuesten Stand bringen, nachdem sie die Ausstellung besuchten.

Prominent präsentierte sich das THW in einem Veranstaltungszelt vor dem Paul-Löbe-Haus zwischen Bundeskanzleramt und Reichstag. Im Inneren konnten die Mitglieder des Deutschen Bundestages (MdB) beispielsweise ein mobiles Labor der Ehrenamtlichen aus dem THW-Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland besuchen. Zwei Helfer der Fachgruppe Trinkwasserversorgung zeigten dort den interessierten MdB, wie verschmutztes Wasser auf seinen Härtegrad oder auf eine Keimbelastung untersucht wird – und das auf farbenfrohe Weise: Zunächst färbte Joscha Gerbig vom Ortsverband Rüsselheim das zu untersuchende Wasser mit einem Indikator rot. Anschließend träufelte er so lange Salzsäure in die Flüssigkeit, bis diese sich grün färbte. „An der Skala auf der Pipette der Salzsäure kann ich dann ganz einfach die Wasserhärte ablesen“, erklärte er. Davon überzeugte sich unter anderem Bundesinnenminister Thomas de Maizière.

Die internationalen Partnerschaften des THW im Bevölkerungsschutz standen am Stand des Landesverbandes Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt im Mittelpunkt. Die Zusammenarbeit des THW mit der Polnischen Staatlichen Feuerwehr (PSP) im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit stand im Fokus. Eine PSP-Delegation mit Vertretern der Hauptkommandantur und aus den angrenzenden drei Wojewodschaften war zur Veranstaltung angereist.

Um Wasser ging es auch am Stand der THW-Leitung. Dort informierten sich die Politikerinnen und Politiker über den mobilen Hochwasserpegel – eine Innovation aus dem THW-Ehrenamt. „Es ist ganz egal, wo ich mich befinde, mit dem mobilen Hochwasserpegel kann ich den Wasserstand aus der Ferne kontrollieren“, stellte Michael Ruppert aus dem Ortsverband Lahnstein eine Besonderheit des Messgerätes heraus. Für die Veranstaltung hatte er das Gegenstück des Pegels in seinem gut 600 Kilometer entfernten heimischen Gartenteich positioniert. Den MdB konnte er so die Funktion des Gerätes veranschaulichen.

Kräftig mit anpacken konnten die Bundestagsabgeordneten am Stand des Landesverbandes Sachsen, Thüringen. Mit vollem Körpereinsatz zimmerte etwa Bundestagspräsident Norbert Lammert unter Anleitung der Ehrenamtlichen des Ortsverbandes Dippoldiswalde ein Spielhaus aus Holz zusammen. Dabei bekamen die Politikerinnen und Politiker nicht nur einen Eindruck von der Arbeit mit Holz – einer Grundkompetenz einer jeden THW-Kraft. Sie erhielten auch eine Vorstellung davon, wie Ausbildung im THW funktioniert, indem sie praktische Tipps und Tricks der Ehrenamtlichen direkt umsetzen konnten. Nach kurzer Zeit hatten die MdBs in Teamarbeit das Haus fertig gestellt. Unter Schirmherrschaft der Abgeordneten Susann Rüthrich soll das fertige Haus nun an den Verein „Freizeitinsel Riesa“ übergeben werden, der sich für Kinder und Jugendliche einsetzt.

An zwei weiteren Stationen stellten die THW-Helferinnen und -Helfer Einsätze in Deutschland vor. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen zeigte, wie das THW während der Unwetterereignisse im Sommer 2016 Brücken baute, und ließ die Politikerinnen und Politiker selbst eine kleine Brücke aus Holz bauen. Auf welche Weise das THW Flüchtlingen Hilfe leistet, vermittelte der Landesverband Bayern. Umgekehrt engagieren sich aber auch Flüchtlinge im THW. Darüber informierte der Landesverband Bremen, Niedersachsen. „Ein THW für alle – die THW-Familie“ war das Motto des Standes, den der Landesverband Baden-Württemberg präsentierte. Hier zeigten die Helferinnen und Helfer, dass sich jeder ab einem Alter von sechs Jahren im THW engagieren kann.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Bundestagspräsident Norbert Lammert im Beisein von THW-Präsident Albrecht Broemme, dem Präsidenten der THW-Bundesvereinigung Stephan Mayer (MdB) sowie THW-Bundessprecher Frank Schulze.

Bevor die THWlerinnen und THWler die MdBs ihre Geräte, Fahrzeuge und Projekte erleben ließen, hatten sich die Ehren- und Hauptamtlichen im Allianz Forum unter dem Motto „Voran in die Zukunft“ über künftige Herausforderungen im Bevölkerungsschutz ausgetauscht. Hier betonten THW-Präsident Albrecht Broemme und THW-Bundessprecher Frank Schulze die Bedeutung des Ehrenamtes und bedankten sich dafür, dass die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer immer mehr Anerkennung in Gesellschaft und Politik findet.

Damit die Abgeordneten bei Kuchen und Kartoffelsuppe mit „ihren“ THW’lern ins Gespräch kommen konnten, packten viele Berliner Helferinnen und Helfer bei den Vorbereitungen mit an. Auch Ehrenamtliche aus Neukölln halfen beim Aufbau der Pavillons, beim Aufhängen der Spruchbänder und standen für „Extra-Aufgaben“ zur Verfügung. Der Abbau musste natürlich auch noch gemeistert werden.


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